Beryllium und die Berylliose
Beryllium ist ein Industriemetall. Es ist leichter als Aluminium und 6x stärker als Stahl. Es wird vielfach mit anderen Metallen kombiniert und ist eine Schlüsselkomponente in der Luft- und Raumfahrt- und Elektronikindustrie. Beryllium wird auch bei der Herstellung von Atomwaffen verwendet.
Eine Beryllium Exposition erfolgt im Allgemeinen durch Inhalation. Beryllium ist extrem giftig für Lungengewebe. Menschen, die in der Nähe von Berylliumindustrien leben oder dort arbeiten, haben das größte Potenzial für eine Beryllium Exposition. Lungenschäden wurden bei Menschen beobachtet, die hohen Berylliumwerten in der Luft ausgesetzt waren. Auch beim Schweißen entstehen z. B. giftige und berylliumhaltige Dämpfe.
Etwa 1-15% aller Menschen, die beruflich Berylliumdämpfen ausgesetzt sind, werden empfindlich gegenüber Beryllium und entwickeln die chronische Berylliumkrankheit (Berylliose), eine irreversible und manchmal tödliche Lungenerkrankung. Diese kann völlig asymptomatisch sein oder mit Husten, Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwäche und / oder Müdigkeit beginnen.
Die chronische Berylliose tritt nach Einatmung niedriger Dosen über einen längeren Zeitraum auf. Die Pathogenese beruht auf einer Sensibilisierung der T-Helferzellen. Dabei werden in den Lungen und den angrenzenden Lymphknoten epitheloidzellige Granulome ausgebildet. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Fibrose der granulomatösen Veränderungen. Röntgenaufnahmen zeigen unregelmäßige, knotige Veränderungen der Lungen.
Der Verdacht auf eine Berylliose ergibt sich aus der Konstellation der Symptome und klinischen Befunde. Zur sicheren Diagnose muss eine Exposition bzw. die Möglichkeit einer Exposition nachgewiesen werden.
Laut dem Department of Health and Human Services (DHHS) und der International Agency for Research on Cancer (IARC) ist Beryllium ein Karzinogen. Rauchen erhöht das Lungenkrebsrisiko. Inwieweit eine Beryllium-Exposition Geburts- oder Entwicklungsschäden bei Mensch und Tier verursacht ist nicht ausreichend nachgewiesen.
Der Beryllium-Nachweis erfolgt in Blut, Urin, Haut oder Lungengewebe. Haare sind Körpergewebe und können auch zum Nachweis einer Be-Exposition eingesetzt werden.
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